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Donnerstag 15. Oktober 2015

Altdorf – Kickers 2:3 (1:1)

Durch den Sieg in letzter Minute gegen den Leader aus Willisau vor der Pfingstpause schaffte sich der FC Kickers eine aussichtsreiche Ausgangslage für die letzten beiden Spiele dieser einmal mehr äusserst engen 2. Liga Regional Saison. Gegen die abstiegsgefährdeten Altdorfer und den bereits abgestiegenen Nachbarn vom SC OG würden vier Punkte ausreichen um den zum Aufstieg berechtigenden 2. Platz zu sichern (vorausgesetzt man holt keine 30 Strafpunkte).

Um einiges spannender präsentiert sich jedoch der Abstiegskampf. Da alle Konkurrenten bereits am Samstag spielten war die Ausgangslage für die Gastgeber klar. Bei einer Niederlage würde man sich vor dem letzten Spiel in einer illustren 29-Punkte-Gesellschaft von gleich vier Teams befinden (bei zwei Teams mit 30 Punkten), mit einem Sieg womöglich bereits den Klassenerhalt sichern. So spannend sich die Ausgangslage lesen lässt, so spannend verlief auch das Spiel.

Der FCK, der ohne den gesperrten Villiger antreten musste, tat sich spielerisch über weite Strecken sehr schwer an die teilweise herausragende Leistung gegen Willisau anzuknüpfen. Das Offensivspiel blieb Stückwerk, wobei vor allem Miranda – schon bei seinem Saisondebut vor zwei Wochen mit einer tollen Leistung – und Ranzenberger  mit individuellen Aktionen Akzente setzten. Das Heimteam wirkte im Mittelfeld kompakter und versuchte mit schnellen Kombinationen und Flanken aus dem Halbfeld zum Erfolg zu kommen. Im Abwehrverhalten zeigten sie sich äusserst motiviert und gingen teils hart teils überhart in die Zweikämpfe. So wirkte das Spiel lange zerfahren und wenig flüssig. Nach einer halben Stunde fand Miranda ein wenig Platz vor der ansonsten gut gestaffelten Abwehr der Altdorfer, zog aus 25 Metern ab und der scharf getretene Schuss wurde von einem Altdorfer unhaltbar in die entgegengesetzte Richtung abgelenkt. Die Führung der Gäste hielt jedoch nicht lange. Zwei Minuten später wurde eine Flanke in den Strafraum vor die Füsse von Bär abgewehrt, der von der Strafraumkante aus vollem Lauf per Halbvolley in die weite Ecke traf. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause.

In der zweiten Halbzeit waren es die Altdorfer, die besser ins Spiel fanden. Sie gewannen mehr Zweikämpfe und Kickers tat sich schwer, offensiv für Gefahr zu sorgen. Bald schlug sich dies auf das Resultat nieder. Nach einer Viertelstunde misslang eine Eckballvariante der Gäste, führte zum Konter und nach zwei schnellen Pässen in die Tiefe zum Führungstreffer durch Cil. Der Angriff war sauber zu Ende gespielt, allerdings funktionierte das Umschaltspiel der Kickerser Abwehr nur ungenügend.

Trainer Selimi reagierte auf diesen Rückstand und brachte mit Maric, Coelho und Condé innert 10 Minuten drei neue Offensivkräfte. Das Heimteam wirkte physisch zunehmend ausgelaugt. Der FCK fand vermehrt grosse Räume vor, um über die Flügel anzugreifen. Besonders Rama auf der rechten Seite schien plötzlich wie beflügelt und startete einen Lauf um den anderen. So auch in der 78. Minute, als er Tempo aufnahm mit Maric einen Doppelpass spielte und für Coelho querlegte. Dieser brauchte nur noch einzuschieben. Der Ausgleich befeuerte beide Mannschaften und es entwickelte sich ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, wobei sich wieder einmal Megaro auszeichnete und mit einer starken Parade den erneuten Rückstand verhinderte.

Auf der Gegenseite scheiterten Coelho und Rama aus aussichtsreichen Positionen. In der 90. Minute konterte Kickers nach einer Standardsituation für Altdorf. Miranda lancierte Coelho in die Tiefe, dieser verzögerte fast zu lange, dribbelte den Torhüter aus und traf schliesslich zur Führung. Damit war das Spiel allerdings noch nicht zu Ende. Altdorf versuchte noch einmal alles und liess die Gäste mit seinen vielen mitgereisten Fans lange zittern – und wie! In der letzten Minute der Nachspielzeit stand ein Altdorfer alleine vor dem Tor, traf jedoch nur den Aussenpfosten. Nach dieser Grosschance pfiff der Unparteiische das Spiel bald ab.

Der FCK schuf sich mit diesem späten Sieg (nicht das erste Mal konnte man ein Spiel in den letzten 5 Minuten für sich entscheiden, in Anlehnung an die YB-Viertelstunde und mit ein wenig Humor könnte man für diese Saison durchaus von den FCK-5-Minuten reden) eine äusserst vielversprechende Ausgangslage für das letzte Spiel nächsten Samstag um 16.00 Uhr im Tribschen gegen den SC OG. Ein Punkt reicht voraussichtlich aus, um nach zwei Jahren wieder in der 2. Liga interregional zu spielen und mit Schützenhilfe des auf Punkte angewiesenen Aegeri würde sogar noch der Meistertitel möglich.

Forza Kickers