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Dienstag 17. November 2015

FC Kickers - FC Littau 2:3 (1:2)

Kickers verliert Stadt-Derby

JM Bei überraschend sommerlichen Temperaturen empfing der FC Kickers den FC Littau zum ersten Stadt-Derby der Saison. Nach den bisher enttäuschenden Auftritten erhoffte man sich gegen diesen starken Gegner den ersten Sieg. Vor allem die gegen Buttisholz alles andere als stabile Abwehr (vier Gegentore) sollte – auch durch personale Wechsel – gestärkt werden. Gerade gegen Littau, die mit zehn Toren in zwei Spielen bereits eine eindrückliche Visitenkarte ihres offensiven Potentials hinterliessen, war klar, dass man das Spiel in der Abwehr, nicht im Angriff, gewinnen würde.



Die Startphase spiegelte diese Voraussage wider. Littau begann nicht nur offensiv, sondern fast fahrlässig: Gleich zweimal konterte Kickers mit zwei Spielern Überzahl, scheiterte jedoch am eigenen Unvermögen, aus diesen Chancen etwas Zählbares herauszuholen. Die Littauer organisierten sich schnell besser und konterten ihrerseits. Und dies effektiv. Nach einem Ballverlust schalteten die Kickers-Spieler schlecht um, sodass Littau auf der linken Seite viel Platz hatte. Der scharfgetretene Ball in die Mitte wurde von Kidane unglücklich ins eigene Tor abgelenkt und bereits nach 9 Minuten stand es 1:0 für die Gäste. Zum dritten Mal im dritten Spiel geriet der FC Kickers in Rückstand, zum zweiten Mal hintereinander durch ein frühes Gegentor. Und genau wie im Spiel gegen Buttisholz liess der zweite Gegentreffer nicht lange auf sich warten. Hajdaraj tankte sich nach einem hohen Ball durch und schob gekonnt zum 2:0 ein (14.). Im Anschluss entwickelte sich ein eher verkrampftes Spiel. Im Mittelfeld neutralisierte man sich weitestgehend, sodass beide Mannschaften versuchten ihre Stürmer von der Abwehr aus in Szene zu setzen, was sich offensiv zwar nur teilweise als probates Mittel herausstellte, man sich defensiv aber selbst davon bewahren konnte, in gefährliche Konter zu laufen. Aus diesem Grund überraschte es wenig, dass der Anschlusstreffer nach einer Standartsituation entstand, er überraschte mehr, weil Kickers seit den Startminuten keine nennenswerte Offensivaktion zustande brachte. Kistler verlängerte einen langen Einwurf in die Mitte, wo Miotti per Kopf zum 1:2 traf (22.). Diese Szene gab der Mannschaft ein wenig Auftrieb. Huez tauchte alleine vor dem Littauer Tor auf und wurde wohl regelwidrig vom Torhüter gestoppt, der Schiedsrichter entschied jedoch auf Eckstoss. Kistler scheiterte aus guter Position am reaktionsschnellen Hodel und ein Villiger-Distanzschuss wurde von einem Littauer – wohl mehr aus Selbstschutz, als aus Absicht – mit der Hand abgewehrt. Auch hier entschied der Schiedsrichter nicht auf Penalty, genauso wenig wie auf der anderen Seite, nachdem Hajdaraj einmal mehr durchbrach, aus spitzem Winkel aufs Tor schoss und der Ball wohl an den Arm des am Boden liegenden Rohrbach prallte. Dass Kickers nicht wie letzte Woche noch vor der Pause das 1:3 erhielt, war jedoch nicht die Schuld des Unparteiischen. In der 45. Minute überlief wieder Hajdaraj die Abwehr und passte flach vor das Tor, doch Izzo schoss alleinstehend über die Querlatte.

In der zweiten Halbzeit brauchte es lediglich drei Minuten diese Grosschance vergessen zu machen. Nach einem unnötigen Ballverlust bei eigenem Einwurf verlor die Kickers-Abwehr die Orientierung und Ukshini traf aus 14 Metern mit der Pieke zum 1:3 (48.). Dieses Gegentor wirkte hemmend auf die Kickers-Spieler, die im Anschluss nicht fähig waren, eine Reaktion zu zeigen. Littau beschränkte sich – bei diesem Spielstand verständlich – mehrheitlich darauf, zu verteidigen. Bis in die Schlussphase erarbeiteten sich beide Mannschaften kaum Torchancen, bis Huez im Strafraum gefoult wurde und Kickers zurecht einen Strafstoss erhielt. Miotti verwandelte und brachte Kickers nochmals heran (78.). Während Littau es verpasste die Entscheidung zu erzwingen, spielte sich Kickers plötzlich wieder einige gute Chancen heraus. Zunächst agierte Rama zu wenig eigensinnig und passte aus vielversprechender Position den Ball zur Mitte anstatt selber den Abschluss zu suchen, dann scheiterte Miotti aus bester Position am erneut starken Hodel. Nach diesen vergebenen Chancen wurde auch die grösste Gelegenheit ausgelassen, doch noch einen Punkt zu retten. In der 89. Minute taxierte der Schiedsrichter einen aus relativ kurzer Distanz angeschossenen Ball im Littauer Strafraum als Handspiel. Ein schwieriger, doch vermutlich richtiger Entscheid. Wie dem auch sei: Miotti schoss seinen zweiten Penalty in diesem Spiel über das Tor. Kurz danach war das Spiel vorbei. Kickers verlor zum zweiten Mal in Folge und wartet weiterhin auf den ersten Sieg der Saison.

Unter dem Strich bleibt: Kickers verpasste es vor allem in der Startphase dem Spiel die erwünschte Richtung zu geben. Zu leicht erhielt man die frühen Gegentore und kontinuierlich in Rückstand zu liegen, macht es schwierig, aus einer gesicherten Defensive, befreit aufzuspielen. Es bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft die nötigen Erkenntnisse ziehen, und entsprechend reagieren kann. Nämlich sind dies: Zum einen hätte man, wie schon gegen Buttisholz, trotz schlechter Leistung punkten können, was durchaus für die vorhandene Qualität spricht. Zum anderen muss man die realen Begebenheiten akzeptieren, was bedeutet, als Ziel erneut den Nicht-Abstieg festzuhalten. Die Balance zwischen (gesenkter) Erwartungshaltung und Vertrauen in die eigene Stärke zu finden, wird entscheidend für den Verlauf dieser Saison werden.

Am Dienstag steht bereits der nächste Ernstkampf an: In Wolhusen spielt man um den Einzug in die nächste Cup-Runde (20.00 Uhr). Am Samstag gastiert der FC Kickers dann beim SC Emmen um die nächsten Punkte der Meisterschaft (18.00 Uhr).

Forza Kickers!