FC Buttisholz - FC Kickers Luzern 4:3 (1:1)

Inkonstantes Kickers verliert auswärts

JM Beim ersten Auswärtsspiel der Saison gastierte der FC Kickers bei Buttisholz. Aufgrund des schlechten Wetters durfte man nicht auf dem neu errichteten Hauptfeld spielen, sondern musste auf den Trainingsplatz ausweichen, auf dem man bereits vor einigen Wochen im Rahmen eines Freundschaftsspiels aufeinandertraf. Kickers entschied diese Partie mit 5:1 für sich. Nicht nur aus diesem Grund reiste man mit hohen Erwartungen nach Buttisholz; zum ersten Mal war die Mannschaft mehr oder weniger komplett – Trainer Selimi konnte aus dem Vollen schöpfen.

Gegen die spielerisch leicht limitierten, dafür kampfstarken und leidenschaftlichen Gastgeber entwickelte sich das erwartet schwere Spiel. Buttisholz begnügte sich offensiv mit langen Bällen – zumeist von Torhüter Kaufmann geschlagen – und setzte defensiv auf ein laufintensives und sehr zweikampfbetontes Pressing. Kickers versuchte zumindest im Ansatz durch spielerische Mittel und Ballbesitz zu dominieren, konnte dies jedoch nicht wie vorgestellt umsetzen. Buttisholz störte konsequent, ging teils robust, teils rustikal in die Zweikämpfe und setzte immer wieder Nadelstiche. Dagegen wirkte der FC Kickers fast schon lethargisch und brachte sich zudem durch unnötige Eigenfehler selbst in Bedrängnis. Nachdem Torhüter Megaro, nach einem Stockfehler im eigenen Strafraum (!), ein erstes Mal retten musste, war er wenige Minuten später machtlos, als Portmann zur Führung einschob: nach einem weiteren technischen Fehler in der Abwehr schalteten die Buttisholzer blitzschnell um und schlossen den Angriff konsequent ab (14.). Die vielen Unterbrüche wegen Foulspielen verhinderten nun einen geregelten Spielaufbau vollends und Kickers half sich immer mehr mit langen Bällen, konnte sich aber keine nennenswerte Chance herausarbeiten. Falls man doch einmal gefährlich vors Tor kam, blieb der geforderte Pfiff des Schiedsrichters aus oder man scheiterte am eigenen Unvermögen: Zunächst wurde Ranzenberger nahe am Strafraum zu Fall gebracht, dann verschoss Aneas alleinstehend vor dem Tor. Trotzdem: Buttisholz blieb die wachere Mannschaft, was in der Mitte der Halbzeit zum 2:0 führte. Nach einem Foul weit in der gegnerischen Platzhälfte, fand der schnell ausgeführte Freistoss die Lücke zwischen der Abwehr und dem herauseilenden Megaro – Erni lupfte den Ball gekonnt ins Tor (26.). Dass nur 7 Minuten später Aneas den Anschluss für die Gäste erzielte, war eher dem Zufall als einer unmittelbaren Trotzreaktion zu verdanken. Aneas‘ Weitschuss wurde unhaltbar abgefälscht und brachte Kickers – resultatmässig – zurück ins Spiel (33.). Denn bis zur Pause verflachte die Partie zunehmend. Keine der beiden Mannschaften konnte sich offensiv entscheidend in Szene setzen, bis in der Nachspielzeit ein weiterer Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, ein weiterer blitzschnell und –sauber zu Ende gespielter Konter und ein weiterer Treffer von Erni in dieser Halbzeit mit dem 3:1 den Schlusspunkt setzte (45.). Buttisholz machte aus vier Chancen drei Tore, während Kickers den mitgereisten Fans vieles schuldig blieb.

In der zweiten Halbzeit brachte Selimi mit Villiger und Condé zwei neue Kräfte. Kickers präsentierte sich nun von einer anderen Seite, spielte flüssiger und präziser, drückte auf den Anschlusstreffer, und erlaubte sich in der eigenen Hälfte keine schwerwiegenden Fehler mehr. Prompt wurden die Bemühungen belohnt: Miotti verwandelte einen durchaus diskutablen Handspenalty sicher (50.). In der Folge blieb Kickers zwar dominierend, doch grösstenteils ungefährlich. Gleichzeitig wurden die langen Bälle von Buttisholz immer unkontrollierter nach vorne gedroschen, so dass nur wenig Konstruktives dabei hätte herausschauen können. In der 66. Minute stellte Selimi, wie schon in der Woche zuvor, auf eine Dreierabwehr um: Fischer ersetzte den verletzten Vono (ein gegnerischer Stollen lochte Schuh wie Fuss, letzteren bis auf den Knochen. Gute Besserung an dieser Stelle!). Die Offensivaktionen von Kickers wurden zielstrebiger, doch fehlte noch die letzte Präzision. Erst der – in dieser Phase verdiente – Ausgleich durch Miotti vermochte dieses Manko zu beseitigen. Nach schöner Vorarbeit von Condé über links, schloss er aus Sechzehn Metern trocken ab (77.). Kickers begnügte sich mit dem Unentschieden nicht, blieb bei seiner offensiven, aber offenen Spielweise und versuchte den Siegestreffer zu erzielen. Trotz einigen vielversprechenden Aktionen blieb dieser jedoch aus. Gegen Ende der Partie merkte man den Spielern zunehmend den physischen wie psychischen Verschleiss an, weshalb man wohl nach dem Siegestor aus dem Nichts heraus zu keiner Reaktion mehr fähig war. Nach einem lang getretenen Freistoss aus der Mittelzone rutschte der Ball durch die gesamte Hintermannschaft des Stadt-Klubs – Shkoreti liess sich nicht zweimal bitten und entschied die Partie zum 4:3 (87.).

Unter dem Strich bleibt: Dass spielerische und kämpferische Anlagen vorhanden sind, diese Saison erfolgreich zu gestalten, sah man in diesen ersten beiden Spielen. Aber – und das ist ein grosses Aber – wenn man es nicht schafft diese Anlagen konstant abzurufen, wird man sehr grosse Mühe haben den eigenen Erwartungen gerecht zu werden. Gegen Buttisholz war dies zu selten der Fall, als dass man einen Sieg verdient hätte.

Nächste Woche empfängt man den FC Littau zu einem weiteren Stadt-Derby zuhause auf Tribschen. Bis dann heisst es: Weiterarbeiten und

Forza Kickers!

Matchtelegramm

Samstag, 30. August 2014, 18.00 Uhr.
Spielort: Sportpark, Buttisholz; 100 Zuschauer.
Schiedsrichter: Duman.
Tore: 15. 1:0 Bättig, 27. 2:0 Erni, 34. 2:1 Aneas, 45. 3:1 Erni, 51. 3:2 Miotti (Penalty), 77. 3:3 Miotti, 88. 4:3 Shkoreti.
FC Buttisholz: Kaufmann; Emmenegger, Casciano, Räber, Patrick Grüter, Thomas Grüter, Tschopp, André Grüter, Bättig, Erni, Klemenjak (46. Shkoreti, 89. Berisha).
FC Kickers Luzern: Megaro; Miotti, Huez (46. Villiger), Kistler, Rama, Aneas, Ranzenberger (46. Condé), Kisungu, Vono (67. Fischer), Kidane, Presas.

Bemerkungen: 67. Vono verletzt ausgeschieden (Fleischwunde am Fuss)