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Donnerstag 15. Oktober 2015

Derby-Sieg zum Abschluss der Vorrunde

SC OG  – FC Kickers 2:3 (0:2)

Zum letzten Spiel der Vorrunde gastierte der FC Kickers beim Nachbarn SC OG. Das lang erwartete Tribschen-Derby ist für beide Mannschaften der Höhepunkt der Saison, was eine unterhaltsame Partie garantierte. Die Ausgangslage beider Teams verschärfte diese Erwartungshaltung noch mehr: Während der SC OG mit fünf Punkten am Ende der Tabelle mit einem Sieg die Vorrunde trotzdem noch hätte retten können, stand der FC Kickers aufgrund der Tabellensituation um den Abstiegsstrich gehörig unter Druck zu Punkten zu kommen (die Resultate der anderen Spiele an diesem Samstag bestätigten dies im Nachhinein).

Die Sichtverhältnisse waren wegen dichtem Nebel alles andere als optimal – man sah kaum über das gesamte Spielfeld. Trotzdem wurde die Partie pünktlich angepfiffen. Und begann furios. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld wurde Kistler steil geschickt und dieser, zum Einschuss bereit, von hinten gefoult. Penalty – und nur gelb – waren die Folge, man hätte auch auf Notbremse entscheiden können. Miotti liess sich nicht zweimal bitten und versenkte den Strafstoss sicher in der linken Ecke zum 1:0. Danach übernahm der SC OG das Spieldiktat, versuchte trotz den wenigen Räumen, die sich boten, zu kombinieren und kamen so des Öfteren in die Nähe des Gästestrafraums. Doch neben vielen Eckbällen oder langen Einwürfen, die allesamt mehr oder weniger ungefährlich blieben und einem knapp am Tor vorbeigeschossenen Weitschuss konnte das Heimteam keine echten Chancen herausspielen. 

Kickers hatte zu diesem Zeitpunkt Schwierigkeiten das Spiel in die gegnerische Platzhälfte zu verlagern und beschränkte sich auf das Verteidigen. Offensiv war praktisch nichts mehr zu sehen. Die Versuche, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, scheiterten oft an zu ungenauen Zuspielen oder nicht gewonnenen ‚zweiten Bällen‘. Kurz vor der Pause – der Nebel hatte sich inzwischen aufgelöst – hatte der SC OG eine seiner zahlreichen Standardsituationen in der Nähe des Kickers-Tores. Der schwach getretene Ball wurde geklärt und avancierte gar zur Einleitung eines Konters. Kistler nahm den Ball hinter der Mittellinie und trieb diesen bis in den Strafraum, wo bereits drei OG-Spieler zurückgeeilt waren. Mit einem Kabinettstück umkurvte Kistler auch diese drei und war wieder nur durch ein Foul zu stoppen. Auch hier zeigte der Unparteiische zurecht auf den Elfmeterpunkt. Das Duell hiess wieder Miotti gegen Weltert und auch diesmal war der Kickers-Spieler erfolgreich. Mit einem platzierten Schuss in die rechte Ecke markierte er die – zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Spielanteile unverdiente – 2:0-Führung.

Die Bilder der zweiten Halbzeit glichen denjenigen der ersten Halbzeit: OG versuchte das Spiel zu machen, kam zu vielen Standards, ohne jedoch wirklich gefährlich zu sein. Kickers beschränkte sich erneut aufs Kontern. Nach einer guten Viertelstunde resultierte aus der leichten Überlegenheit des Heimteams erstmals auch Zählbares. Eine Flanke von rechts rutschte durch die Innenverteidigung von Kickers und fand den Kopf von Uebelmann . Dieser brachte den Ball aus dem Stand druckvoll doch nur wenig platziert auf das Tor – und das reichte. Der Ball schlug mittig unter der Latte ein: nur noch 1:2. Angetrieben durch diesen Effort wollten die Spieler des SC OG den Ball sofort wieder auf den Mittelpunkt tragen, doch Megaro schnappte sich den Ball, was zu den üblichen, doch in diesem Fall folgenreichen Anpöbelungen führte: Megaro und Johann sahen beide gelb, was für Johann die Ampelkarte bedeutete.

OG spielte mit einem Mann weniger. Das Spiel war nun ausgeglichener. Kickers machte wieder mehr und kam zu den besten Gelegenheiten dieser Phase. Die erste vergab Kistler alleine vor dem stark reagierenden Weltert und ein Weitschuss von Miotti prallte von der Latte ins Aus. Die vermeintliche Vorentscheidung fiel in der 74. Minute: ein seitlicher Freistoss wurde von Kistler flach in den Strafraum gespielt, wo Huez den Ball auf Kistler zurücklegen wollte. Dabei wurde dieser derart von hinten umgegrätscht, dass dem Schiedsrichter nichts anderes übrig blieb, als zum dritten Mal auf den Punkt zu zeigen. Zum dritten Mal lief Miotti an und verwandelte auch diesen sicher, halbhoch in die Mitte, sodass der spekulierende Goali keine Chance hatte, zum 3:1. Mit einem Mann mehr und einem Zwei-Tore-Vorsprung wähnte sich der FCK wohl bereits in Sicherheit. Doch die nächste Szene öffnete die Partie wieder für jeglichen Ausgang: Ein langer Ball in Richtung Kickers-Abwehr konnte zweimal nicht geklärt werden, sodass der Ball in den Sechzehner kam, wo Presas viel zu ungestüm agierte, den Gegner wegcheckte und der Schiedsrichter den vierten Penalty dieses Spiels gab. Auch hier zurecht. Bukinac verwandelte zum Anschluss in der 77. Minute. Im Anschluss konnte OG trotz Unterzahl das Spielgeschehen in die Hälfte des Gastes verlegen, jedoch ohne die Abwehr in ernsthafte Probleme zu bringen. Kickers verpasste es, mit Kontern die Entscheidung herbeizuführen. So blieb es beim knappen Spielstand von 2:3 bis am Schluss. OG wird sich ab der mangelnden Effizienz nach Standards ärgern, während Kickers die wenigen (aber guten) Chancen kaltblütig ausnutzte. Ansonsten hielt das Derby was es versprach: vier Penaltys, zahlreiche gelbe und eine rote Karte, sowie Spannung bis am Schluss.

Nach der Vorrunde hat der FCK 15 Punkte auf dem Konto, was genau der Hälfte entspricht, um erfahrungsgemäss nicht abzusteigen. Vor allem in den letzten vier Spielen, von denen man keines verlor und 8 Punkte holte, zeigte sich, dass man gegen jede Mannschaft bestehen kann. Andererseits stellt diese Erkenntnis in der diesjährigen Liga eine Binsenwahrheit dar, die jede Mannschaft von sich behaupten kann. Die Ausgeglichenheit spiegelt sich in der Tabellensituation des FCK wider: vier Punkte trennt die Mannschaft von einem Abstiegsplatz, wie auch von einem Aufstiegsplatz. Allerdings befinden sich mehr Teams zwischen dem FCK und dem Aufstiegsplatz als zwischen dem FCK und einem Abstiegsplatz. Deshalb gilt es in der Rückrunde den Blick zunächst nach hinten zu richten, mit dem Ziel, möglichst schnell möglichst viel Distanz zu schaffen. Bereits das erste Spiel gegen die an zweitletzter Stelle platzierten Emmenbrückler könnte dafür wegweisend sein. In diesem Sinne darf man sich nun über die Winterpause freuen, um in der Rückrunde von Beginn weg mit neuer Motivation auf Punktejagd zu gehen.

Spielort: Sportanlage Wartegg, Luzern; 200 Zuschauer

Schiedsrichter: Omlin

Tore: 2. Miotti (Foulpenalty) 0:1. 40. Miotti (Penalty) 0:2. 67. Uebelmann 1:2. 73. Miotti (Penalty) 1:3. 77. Bukinac (Penalty) 2:3

SC Obergeissenstein: Weltert; Krakan, Bukinac, Meier, Günther; Pour Hayavi (84. Halter), Kappeler (71. Paci), Brzovic, Johann; Uebelmann, Haussener

FC Kickers Luzern: Megaro; Vono, Glatt, Abreu, Zeder; Rama (82. Aneas), Villiger, Miotti, Condé, Huez (74. Ranzenberger), Kistler (87. Peric)

Bemerkungen: 67. Platzverweis Johann (Gelb-Rot)

Forza Kickers