Bittere Küssnachter Niederlage
In einer am Ende hochdramatischen Partie ging der FC Küssnacht erneut als Verlierer vom Platz. Ein Punkt gegen den FC Kickers Luzern wäre absolut verdient gewesen.
Wer erinnert sich nicht an das legendäre Champions-League-Finale von 1999, als Manchester United dem FC Bayern in der Nachspielzeit den Titel entriss? Eine ähnliche Dramatik erlebte man am Samstag im Stadion Luterbach. Bis zur 88. Minute lag der FC Küssnacht mit 0:2 Toren zurück – dann setzte die Partie unversehens zum grossen Showdown an.
Lange Zeit blieb das Spiel jedoch weit von Hochklassigkeit entfernt. Die erste Halbzeit endete offiziell torlos – inoffiziell köpfte der Luzerner Brzovic in der 16. Minute das 0:1, was aber aufgrund der Abseitsposition aberkannt wurde. Die Abwehr der Heimmannschaft kam indes bereits einige Male zuvor in Verlegenheit. Nach der 16. Minute präsentierte sich der FCK jedoch als ebenbürtiger Gegner, der sich mehrere Chancen herausspielte, wovon Weiss mit einem satten Weitschuss die grösste besass.
Kickers kaltblütig
In der zweiten Halbzeit präsentierte sich der FC Küssnacht erneut mit grossem Kämpferherz, aber eben auch mit fehlendem Fortune. So wollte es das Drehbuch des Spiels, dass nicht Gisler in der 55. Minute das 1:0 schiessen sollte, sondern drei Minuten später Aneas das 0:1. Dies nach einer tollen Kombination Doppelpass/Querpass, welche die Küssnachter Abwehrleute zu Statisten degradierte. Auf dieses Führungstor fand die Elf von Enzo Puntillo keine schlagkräftige Antwort. Die Kickers dagegen absorbierten die Angriffe der Küssnachter ein umso andere mal, und schlugen dann ihrerseits kaltblütig zu: Ein Querschläger eines FCK-Spielers wurde von Coelho in der 82. Minute sehenswert im Netz versenkt.
Es sah nun ziemlich hoffnungslos aus für Küssnacht. Dann aber auferstand das Team zur Überraschung aller wie Phoenix aus der Asche. In der 88. Minute verwertete Tarzia einen Lattenabpraller zum 1:2, und in der 89. Minute hämmerte der unbehelligter Krüsi ein wahres Pfund in den linken Winkel. 268 Minuten lang hatte der FC Küssnacht keinen einzigen Treffer erzielt. Und plötzlich tat er dies, als wäre es die leichteste Sache der Welt. Nun hatte die Heimmannschaft Oberwasser, und manch ein Anhänger witterte in der Nachspielt gar den Siegestreffer. Es kam anders. Zuerst verletzte sich Weiss bei einem Zusammenstoss unglücklich, und konnte nicht mehr weiterspielen. Eine Minute später wurstelten sich die Luzerner Vorderleute an den Küssnachter Strafraum heran. Loshaj wurde eingesetzt, zog mittig ab, und der abgelenkte Ball zappelte alsbald im Netz. 2:3.
Insgesamt hätte der FC Küssnacht den Punkt absolut verdient gehabt. „Es ist bitter, mit leeren Händen dazustehen“, sagte dann auch Puntillo nach der Partie. „Die Mannschaft hat grossartig gekämpft, und ich hoffe, dass sie trotzdem Moral tanken konnte. Ich bin überzeugt, dass wir uns im nächsten Heimspiel gegen Castello die ersten Punkte sichern werden.“
Autor: Urs Arnold (FC Küssnacht)
Telegramm FC Küssnacht – FC Kickers Luzern 2:3 (0:0)
Sportanlage Luterbach. – 100 Zuschauer. – SR: Odiet. – Tore: 58. Aneas 0:1. 82. Coelho 0:2. 88. Tarzia 1:2. 89. Krüsi 2:2. 94. Loshaj 2:3. – FC Küssnacht: Schweizer; Ulrich, Arnold, Rössler (83. Gachnang), Mujic; Krüsi, Weiss, Bajrami, Mathis (67. Stadelmann); Louis (72. Tarzia), Gisler. – FC Kickers Luzern: Hermann; Kistler, Kisungu, Abreu, Celik; Brzovic (79. Loshaj), Rama, Ranzenberger (63. Coelho), Villiger; Aneas, Huez (84. Maric). – Verwarnungen: 48. Ranzenberger, 80. Celik (beide Foulspiel).
Quelle: http://www.regiofussball.ch/ligafussball/2-liga-inter/item/2910-bittere-kuessnachter-niederlage