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Sonntag 25. September 2022

Spielabbruch Kickers ll - Malters l

Die 2. Mannschaft des FC Kickers Luzern verliert das abgebrochene Spiel gegen den FC Malters vom  31. August 0:3 forfait, kassiert 25 Strafpunkte und eine Busse.

Am 31. August hatte Kickers ll das Spielfeld beim Stande von 1:1  in der 75. Minute nach einer, vom FC Malters stets bestrittenen, rassistischen Beleidigung eines Spielers der Gastmannschaft verlassen und nicht wieder betreten. Da der Schiedsrichter den Vorfall nicht mitbekam und das Spiel trotz grosser Aufregung und aufgeheizter Stimmung wieder aufnehmen wollte, der FC Kickers aber eine Fortsetzung verweigerte, wird der Stadtclub gemäss Reglement gebüsst. 

Unmittelbar nach dem Vorfall wurden die beiden Parteien vom IFV zu einer Stellungnahme aufgefordert. Am 7.9. fand in Emmenbrücke eine erste Aussprache mit Trainern und Funktionären beider Vereine statt. Dabei wurde festgehalten, dass sich die Stellungnahmen der Vereine wie auch der involvierten Akteure erheblich widersprechen. Aufgrund dieses Widerspruchs machte der IFV in der Folge den Vereinen das Angebot, das Spiel zu wiederholen um einen sportlichen Sieger eruieren zu können und gewährte den Vereinen eine Woche Bedenkzeit. Ohne weiteren Austausch entschied der FC Malters den Vorschlag des IFV mit der Begründung abzulehnen, dass dies einem Schuldeingeständnis gleich käme. Auch wenn zu diesem Zetpunkt die Forfait-Niederlage bereits besiegelt war, verlangte der FC Kickers in der Folge beim IFV eine weitere Aussprache der zwei involvierten Spieler. Am 20.9. trafen sich deshalb die beiden Spieler in Begleitung eines Vorstandsmitglieds wiederum in der Geschäftsstelle des IFV. Zusammenfassend kann hier festgehalten werden, dass sich die Fronten bei der Einschätzung des Vorfalls dabei eher verhärteten, die Opferrolle umgekehrt wurde und teils bagatellisierende Vergleiche herangezogen wurden. 

Der FC Kickers bedankt sich beim Innerschweizer Fussballverband, dass er seine Sicht und seine Haltung anlässlich der beiden fair moderierten Aussprachen präsentieren durfte, bedauert die Sanktionen, anerkennt aber auch die Wichtigkeit, dass Spiele, wenn immer möglich, zu Ende gespielt werden sollten. Der FC Kickers verlangt  vom IFV, dass er sich Gedanken dazu macht, wie Vereine, Teams und SchiedsrichterInnen in Zukunft auf rassistische Äusserungen bzw. Anschuldigungen während eines Spiels reagieren müssen. Dafür reichen  Wettspielreglement und Bussenkatalog nicht aus um die betroffenen Spieler Innen zu schützen.

Auch der FC Kickers ist kein Verein von Chorknaben und muss sich mit Unsportlichkeiten seiner Trainer, SpierlerInnen und ZuschauerInnen auf und neben dem Fussballplatz auseinander setzen. Auch wäre es falsch zu glauben, dass rassistische Äusserungen in den eigenen Reihen nicht möglich wären. Deshalb ist das Vorgehen anlässlich dieses Vorfalls eine Verpflichtung, auch im eigenen Verein genau hinzuhören und gegebenenfalls zu handeln.

Forza Kickers!